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Samstag, 30. Juni 2007

Anders als erwartet

Vor ungefähr 2 ½ Jahren lebte ich noch in Dresden und ich dachte ich
würde von dort nie wegziehen. Einige Zeit später kam ein junger Mann auf
mich zu und fragte mich: “Na, willst du nicht auf Marburger
Bibelseminar kommen?” Meine Antwort war sofort klar! “Niemals,
ich bin doch nicht lebensmüde auf einen Bibelschule zu gehen!” Das
war mir viel zu viel Verantwortung.

Nun, ihr könnt ja sehen, was daraus geworden ist. Es kam anders als
erwartet.

Anders als erwartet! So ging es auch den Jüngern von Jesus. Sie hatten
ihre Familien, Berufe und Sicherheiten aufgegeben um ihm zu folgen. Denn
Jesus war anders als die anderen…

Er hatte Ausstrahlung, Autorität und Vollmacht. Was er sagte hatte Hand und Fuß. Und seine Wunder waren atemberaubend. Selbst Dämonen hatten Angst vor ihm. Er war ein Prophet, ein Mann Gottes, ein Heiliger und
vielleicht – der Messias.

Hoffnung wurde geweckt! Jetzt würde endlich das Reich Gottes anbrechen,
die römischen Besetzer würden aus dem Land geworfen, die Armen und
Schwachen würden endlich zu ihren Recht kommen und Israel würde zu einer
Großmacht aufsteigen! Hieß es nicht in den Propheten “Alle Völker
würden nach Jerusalem pilgern!”

Drei Jahre vergingen. Es passierte nicht viel. Jesus lief im Hinterland
herum und predigte.

Und ging es Richtung Hauptstadt. Wird es jetzt endlich los gehen?
Revolution?!!

Palmsonntag… Jesus reitet auf einen Esel nach Jerusalem ein. Er erfüllt
so das Prophetenwort von Sacharja. Jesu Zeichen war klar. Genauso gut hätte
er sich auch einen Aufkleber mit “Messias” an seinen Stirn
pappen können.

Und dann ging alles sehr schnell! Jesus geht in den Tempel, schmeißt die
Händler heraus. „Genau Jesus zeig es den geistlichen Führern, wer
der Herr im aus ist und jetzt nur noch ein Durchmarsch zu den Römern…!“

Eine Woche später. Es ist Sonntagnachmittag. Die Sonne brennt nicht mehr
so allzu heiß vom Himmel. Perfektes Reisewetter und nur hier und da
trüben ein paar kleine Wolken den strahlend blauen Himmel. Zwei Männer
sind unterwegs von Jerusalem nach Emmaus. Jünger von Jesus. Aber sie haben
andere Dinge im Kopf als Wölkchen.

Jesus ist tot und mit ihm ihre Hoffnungen und Träume. “Was in aller
Welt ist nur schief gelaufen?” Sie waren sich doch so sicher… Und
dann noch dieses Gerücht, Jesus wäre von den Toten auferstanden. Und so
redeten sie miteinander, diskutierten, überlegten. – und kamen doch auf
keinen grünen Zweig.

(Lukas 24,15 -27 lesen)

Zwei Männer, zutiefst enttäuscht, traurig und ohne Hoffnung. Und Wer kann
es ihnen verübeln? Innerhalb ein paar Tage sind all ihre Pläne und
Träume wie Seifenblasen geplatzt. Eben noch schön und bunt und
“Pap” im nächsten Moment ist nichts mehr da, außer ein
Seifenring, der Flecken in den Sachen macht.

Mitten in diese Situation kommt Jesus dazu – unerkannt. Und er fragt
sie, worüber sie sich den unterhalten. Die zwei Männer müssen stehen
bleiben, der Schmerz der letzten Tage kommt wieder hoch. Sie können es
nicht glauben. Es gibt tatsächlich noch eine Person, die nicht weiß was
in Jerusalem geschehen ist. Ebenso könnte man heute einen New Yorker
fragen, was so besonders am 11. September sei.

Aber was die beiden nicht wissen ist, das sie mit dem Einzigem reden der
weiß was dort in Jerusalem auf Golgatha wirklich geschehen ist.

Aber bevor Jesus ihn alles erklärt, lässt er erst einmal seine Jünger
ausreden. So können sie ihren Schmerz ausdrücken und die Enttäuschung
formulieren. Und Jesus hört ihnen zu.

Und was ist seine einfühlsame und seelsorgerliche Antwort darauf?

Er staucht sie zusammen und zwar nicht zu knapp. Im griechischen steht
“Unverständige und langsame oder träge im Herzen”. Die Jünger von Jesus
hatten es nicht verstanden. So wie sie jetzt nicht Jesus erkennen und nur
einen Fremden in ihm sehen, so waren sie auch bei dem größten Ereignis
der Weltgeschichte live dabei und haben es nicht erkannt. Für sie ist dort
am Kreuz ihr Meister gestorben, der sie eigentlich von den Römern hätte
befreien sollen. Aber in Wirklichkeit errang Gott den Sieg gegen den Tod
und die Sünde.

Versteht mich nicht falsch, diese Leute waren nicht dumm oder unbiblisch.
Sie hätten genug Stellen aus dem AT zitieren können um ihre Erwartungen
ganz genau zu untermauern. Sie waren ganz im dem denken ihrer Zeit
verwurzelt. Man dachte der Messias sei ein starker und mächtiger
Weltherrscher. Und alles passte ganz genau zusammen. Ein unterdrücktes
Volk, die Prophezeiungen, ein Mann der auftrat und Zeichen und Wunder tat.
Aber wo lag den nun der Fehler?

Sie hatten ein ganz bestimmtes Bild von dem Messias im Kopf. Und alles was
da nicht rein passte, wurde aussortiert, nicht wahrgenommen oder
ignoriert. Eine Leider passt nicht in das Bild eines
Weltherrschers. Sie hatten andere Pläne mit Jesus. Aber für diesen
Zeitpunkt hatte Gott etwas ganz anderes geplant, ganz andere Ziele. Etwas
was, dass das denken der Jünger bei weitem übertroffen hat. Denn unsere
Pläne sind nicht Gottes Pläne und unsere Wege sind nicht Gottes Wege.

Ich denke das ist ein Problem, was nicht nur die Jünger von Jesus damals
hatten, sondern auch auch seine Jünger heute, also wir. Wie schnell
bastelt man sich in sein Leben ein schönes Gedankengebäude. Unsere
Vorstellungen werden von vielen Sachen geprägt: unsere Zeit in der wir
Leben, der Familie, die Gemeinde, unseren Lebenserfahrungen und vielen
andern mehr. Und wir glauben uns im Recht. Und es muss ja nicht einmal
heißen, dass man unchristlich oder unbiblisch wäre. Man kann seine Zeit
auch mit super frommen Sachen zustopfen und es jedem der nachfragt an 10
tollen Bibelstellen ganz genau erklären. Aber das müssen nicht die Dinge
sein, die Gott gerade von einem erwarten. Stellt euch eine Frau, die
glaubt sie müsse stundenlang für Gott in der Gemeinde arbeitet, aber in
Wirklichkeit will Gott aber will, das sie bei seiner Familie ist. „Oh
meine Tochter ist ja gewachsen. Als ich sie das letzte Mal sah, war sie
doch nur so groß!“ Oder ein Mann träumt insgeheim, dass er
irgendwann ein großer Prediger oder noch besser ein super Lobpreissänger
wird, aber er gar nicht die Begabung dafür hat, sondern eher der perfekte
Kindermitarbeiter ist.

Unser Leben ist gepflastert mit 1000 kleinen und großen Träumen und
Erwartungen an uns, an das Leben- an Gott. Und das ist erst mal
nichts schlechtes. Gott gibt uns Träume und Visionen, aber wie und wann
sie erfüllt werden, liegt bei ihm. Das auszuhalten dafür braucht man viel
Geduld. Und es tut weh, wenn Erwartungen nicht erfüllt werden. Ich könnte
ein Liedchen davon singen und ich denke hier sind noch genug andere im Raum
die dazu noch einiges zu sagen hätten.

Oft ist es gut sich klar zu machen, welches Bild wir von Gott haben, was
wir von ihm erwarten und was wir glauben was er von uns erwartet. Wer
möchte kann sich ja mal zu hause hinsetzen und das auf einen Zettel
schreiben. Man wird erstaunt sein was da so alles zusammenkommt. Und diese
Erwartungen kann man dann im Gebet vor Gott bringen. Ihn fragen was dran
ist, sich von ihm korrigieren lassen. Manchmal tut Gott das durch andere
Menschen, durch eine Bibelstelle oder auch durch eine Lebenssituation.

Aber zurück zum Text. Ich habe mich gefragt, warum Jesus die beiden
Jünger zusammenstaucht. Und ich habe für mich zwei Antworten gefunden.

1. Jesus hatte seine Jünger bevor er gestorben ist, darauf hingewiesen,
was kommen wird. Das er sterben wird und wieder auferweckt wird und er
sagte auch das dies schon bei den Propheten angekündigt ist. Bei
Matthäus, Markus und Lukas sind uns jeweils 3 Leidensankündigungen
überliefert. (Matt 16, 21f). Aber die Reaktion der Jünger war abweisend.
Petrus wollte es nicht wahrhaben und die anderen Jünger verstanden es
nicht und hatten Angst davor. Was Jesus da sagte widersprach jeder ihrer
Logik und überstiegt ihren Horizont. Und auch 2000 Jahre später ist es
schwer zu verstehen, was da eigentlich geschehen ist. Paulus bezeichnet es
als die Torheit vom Kreuz und auch heute fällt es den Menschen nicht leicht Jesu Sterben und Auferstehen zu glauben. [...]

Und da kommen wir zu Zweitens. Die Jünger waren ganz in ihre Traurigkeit

und Enttäuschung gefangen. Jesus musste sie erst mal wieder zurückholen,
bevor sie aufnahmefähig waren. Und so ein kleiner Schock hilft Wunder
gegen kreisende Gedanken. Erst jetzt kann Jesus anfangen ihn alles ganz
genau zu erklären. Den ganzen Weg von Jerusalem nach Emmaus nimmt es sich
Zeit. Und das waren etwa 2 ½ bis 3 Stunden Weg. Und während sie so laufen
nimmt er sie mit durch das ganze AT. Geht mit ihnen die Mosebücher durch,
die Propheten und die Psalmen. Es war ihm wirklich wichtig, dass sie
verstanden, warum er sterben musste. Das es nur so möglich ist, dass die
Menschen Vergebung für ihre Schuld bekommen konnten. Auch wenig später als
Jesus seinen andern Jüngern zeigt, nimmt es sich die Zeit es ihnen ganz
genau zu erklären.

Obwohl Jesus unerkannt mit den beiden Jüngern ging, offenbarte er sich
mehr als wenn sie ihn sofort erkannt hätten. Sie wären dann zwar voller
Freude gewesen, aber diese Freude hätte sie blind für das wirklich
Wichtige gemacht. Es ist wichtiger die Erlösungstat Gottes zu verstehen
als Jesus zu sehen.

Heute sind wir in der Situation, dass wir Jesus nicht sehen können. Wir
können ihm nicht mehr so einfach folgen, mit ihm essen und reden. Aber wir
haben die Heilig Schrift, wir können durch das Wort an Jesus glauben und
wir haben jetzt ja noch zusätzlich das Neue Testament. Jesus sagt zu
Thomas im Johannesevangelium: “Weil du mich gesehen hast, Thomas,
darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!”

Leider können wir heute nicht mal schnell von Jerusalem nach Emmaus
laufen, um uns von Jesus die Schrift erklären zu lassen. Aber dafür hat
Gott den Heilig Geist gesendet. Er lehrt uns und erinnert uns und
ermöglicht es, dass wir es verstehen und glauben können.

Erst als die 2 Männer verstanden haben zeigt sich Jesus ihnen.

Lukas 24, 28 – 35 lesen!

Ich wünsche uns, das unsere Herzen auch brennen, wenn uns die Schrift geöffnet wird. Das wir den Weg und Willen Gottes erkennen können. Und wenn wir wieder einmal daneben liegen, so können wir wissen Jesus wird uns nachgehen! Vielleicht anders als erwartet!

Amen

Freitag, 29. Juni 2007

Eine kleine Begrüßung

Es war an einem Dienstag, kurz vor der Jugendstunde. Ich war gerade in der Küche  unserer Gemeinde  beschäftigt und spülte das Geschirr. In dem Moment kam ein Mädchen herein, das schon einige Zeit zu uns in den Jugendkreis ging. Ich dachte: ” Gut das sie da ist, da kannst du mir gleich helfen!”.
Und so begrüßte ich sie mit den Satz (und sehr begeisterter Stimme): “Schön, das du da bist…” und wollte gerade zum zweiten Teil ausholen…
Aber sie machte große Augen und sagte: “Danke, ich komm schon einige Zeit, aber bis jetzt hat mir noch niemand gesagt, dass er es schön findet, dass ich da bin!"
Peinlich!!! Natürlich habe ich dann den zweiten Teil des Satzes weggelassen.

“So ist auch die Zunge ein kleines Glied und richtet große Dinge an. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen Wald zündet’s an.” Jakobus 3,5

Sendschreiben an Smyrna Offenbarung 2, 8 – 11

Hier ist meine erste Predigt, die ich in Lemförde gehalten habe:

Langsam geht die Sonne über Smyrna auf. Die Möwen segeln sanft über das Meer.Doch im Hafen großer Betrieb: „He, hör auf zu träumen und reich mir endlich die Kisten rüber!“ schreit ein Mann einen jungen Matrosen an. Er will seine Waren noch rechtzeitig auf den großen Marktplatz bringen. Vielleicht hat er heute Glück und bekommt noch einen guten Verkaufsplatz.Doch auf dem Marktplatz ist schon lange ein Großes Gedränge. Zelte werden aufgebaut, Waren, aus allen Teilen Kleinasiens, entladen und ausgelegt. Hier gibt es feinen Stoff, edlen Schmuck und teures Salböl. Die Luft ist erfühlt vom Duft der Gewürze. Alles was das Herz begehrt, kann man hier kaufen.Reisende und Händler, die die Stadt das erste Mal sehen können nur staunen. Smyrna ist noch eine junge Handelsstadt und doch kann man überall prächtige Gebäude und prunkvolle Tempel bewundern. Ja, jeder der nach Smyrna kommt, kann es sehen:
Diese Stadt ist von den Göttern gesegnet!

(Anspiel Von Gott verlassen?  Befindet sich unter der Kategorie Anspiele)

Vielleicht haben Sie sich jetzt gefragt, was die Erzählung und das Anspiel mit einander zu tun haben? Zwei sehr gegensätzliche Situationen. Auf der einen Seite eine noch junge aber sehr reiche Handelsstadt. Aufgebaut von Juden, wie Griechen.Und auf der anderen Seite: Armut! Angst um das Morgen. Trostlosigkeit? Eine Stadt die nicht weiß wohin mit ihrem Reichtum, wie sie ihn am besten aus dem Fenster werfen kann und Mensch die nicht wissen, was sie am nächsten Tag essen sollen.

In dem Anspiel, das in der Gegenwart spielt, sind es nur drei Personen die Arm sind. Sie sind nur ein kleiner Teil der Gemeinde. Doch in Smyrna gab es eine ganze Gemeinde, die verarmt war. Die von der Hand in den Mund lebte. Und als ob das nicht schon genug Last für Leben gewesen wäre, wurden sie auch noch verspottet und mussten üble Nachrede über sich ergehen lassen. Die Juden setzten ihnen dabei am meisten zu. Vielleicht mussten sie sich so etwas anhören:

Ihr wollt besser als wir über Gott bescheid wissen? Sagen was richtig ist!? Seht euch doch an! Ihr wisst nicht einmal was ihr morgen esst und dann uns belehren!

Ihr lästert Gott und belügt die Menschen. Es ist doch offensichtlich, ja jeder kann es sehen: Gott straft euch für eure Lügen. Wenn ihr Recht hättet, würde es euch nicht so schlecht gehen!

Trotz dieser Lästerungen und Problemen blieben die Gemeindemitglieder standhaft, hielten an Jesus, an dem Evangelium, fest. Aber… wenn man jeden Tag solche Anschuldigungen hört, kann es passieren, dass man (ganz langsam) anfängt den Worten zu glauben und Fragen tauchen auf. Vielleicht saßen einzelne Gemeindemitglieder an einen Tag zusammen, so wie Personen im Anspiel und haben überbelegt:

Was meint ihr? Vielleicht haben die doch ein bisschen Recht? Vielleicht haben wir etwas falsch gemacht oder etwas falsch verstanden?

Mitten in diese Situation, in dieses „sich fragen“, bekam diese Gemeinde einen Brief. Einen Brief mit einer Botschaft von Jesus. Endlich würden sie wissen, was sie falsch gemacht haben!

Diese Botschaft ist uns überliefert.

Sie steht in Offenbarung 2, 8-11.

Hier haben wir die Antwort. Was hatten die Christen in Smyrna falsch gemacht? Nichts! Jesus verliert nicht ein einziges negatives Wort über die Gemeinde. In der Offenbarung sind noch 6 andere Briefe (Sendschreiben) überliefert. Sieben Gemeinden und nur zwei bekommen keine negative Beurteilung. Und Smyrna ist eine davon.

In dem Brief heißt es: „Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut.“ Jesus hat ihr Leiden nicht nur von ferne gesehen, sondern er kennt sie am eigenen Leibe. Er stellt sich selber vor als Erster und der Letzte, aber eben auch als der, der tot war und ist lebendig geworden ist. Jesus ist den Weg des Leides gegangen. Er weiß ganz genau, was es heißt Angst zu haben, Verspottung zu werden, Schmerzen zu ertragen. Die Bibel zeugt davon. Das Gottesknechtslied in Jesaja (53, 2b- 5) und der Christushymnus (Philipper 6-9)

Jesus ist nicht im Grab geblieben. Er ist auferstanden. Gott hat ihn erhöht. Er ist der Erste und der Letzte. Der Richter der Welt.

Deshalb darf und kann der er die Situation der Gemeinde bewerten. Und er sagt: Du bist reich! Zu dieser armen und bedrängten Gemeinde sagt er: „Du aber bist reich!“ Es stimmt! Die Menschen dieser Gemeinde haben einen wertvollen Schatz gefunden: Sie haben Jesus als einzigen Weg erkannt und sind Kinder des allmächtigen Gottes. Jesus sagt in seinen Seligpreisungen: „Selig seid ihr Armen, den das Reich Gottes ist euer!“

Das Urteil aber über die lästernden Juden fällt schwer aus. Er nennt sie die Synagoge des Satans. Damit spricht er ihnen die Zugehörigkeit zum Volk Gottes ab.

Und wie sieht es heute in den Gemeinden aus? Auch heute gibt es Menschen, in Gemeinden, denen es nicht gut geht. Die kaum Geld zum Leben haben. Viele sind Arbeitslos geworden und nicht wenige haben hohe Schulden. Oder was ist mit den Menschen die krank sind – über längere Zeit. Krebs, Multiple Sklerose, Depression … keine Seltenheit. Was ist mit denen von einer Katastrophe in die Nächste schlittern? Ja, sie fast magisch anziehen.

Was ist, wenn für diese Personen gebetet wird und nichts passiert?

Wenn es sogar schlimmer wird!

Wissen sie was dann geschieht? Dann werden diese Stimmen wieder wach: Da kann doch etwas nicht stimmen? Die muss doch bestimmt etwas Schlimmes gemacht haben! Er verheimlicht doch etwas? Das ist garantiert die Strafe für verborgene Sünden!

Aber dieses Mal kommen die Stimmen nicht von außerhalb, sondern aus der Gemeinde. Leider ist das keine gelegentliche Situation in Gemeinden. Geschwister; die mit ihrem Problemen schon genug zutun gehabt haben, bekommen neue dazu. Schuldgefühle und das Gefühl allein gelassen zu werden. Wir haben kein Recht zu richten, zu urteilen oder Mutmaßungen vorzunehmen. Das darf nur Jesus allein. Er ist Richter!

Unsere Aufgabe ist für die Leiden da zu sein. Denn Hungrigen etwas Essen geben. Für die zu glauben, die es nicht mehr können. Im Galaterbrief (6,2) schreibt Paulus: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Und Jesus selber sagt in Matthäus (25,40): „Was ihr getan habt einem von diesen geringsten Brüdern (oder Schwestern), das habt ihr mir getan!“

Konkret heißt das, wo sind in meiner Gemeinde Menschen die Hilfe brauchen? Das können schon kleine Dinge sein, wie das Brötchen im Anspiel. Oder vielleicht auch mal der Besuch eines kranken oder alten Menschen. Oder Kinder und Jugendlichen ein Zuhause geben. Eine Familie aus meiner Heimatgemeinde hat mich mitleben lassen, mich angenommen wie ich bin, über viele Jahre. Ohne sie würde ich heute nicht hier stehen!

Was können aber jetzt die tun, denen es so schlecht geht? Und wie ging es in Smyrna weiter? Ich lese noch mal Verse 10 und 11.

In Smyrna soll es noch schlimmer werden. Es drohen Verfolgung, Gefängnis und der Märtyrertod. Und da soll man sich nicht fürchten? Also ich finde das einen sehr guten Grund um Angst zu haben. Wenn der Teufel die Erlaubnis bekommt, die Gemeinde zu prüfen. Aber… er hat keine freie Hand. Die Zeit ist auf 10 Tage begrenzt. Gott hat immer noch die Fäden in der Hand und lässt sie ganz sicher nicht los! Er hat einen Auftrag an die Gemeinde und auch an uns: Sei treu! Halte durch! Wie schwer es auch wird, bleibe an mir dran!

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer, eigentlich unmöglich dass ist! In diesen schweren Zeiten sind solche Fragen wie: liest du genug Bibel, betest du regelmäßig oder wie steht’s eigentlich mit deiner stillen Zeit aus, total unwichtig. Wir haben gar nicht die Kraft dazu.

Aber jetzt kommt ein gute Nachricht: Wir müssen das nicht alleine durchstehen! Jesus hat versprochen: Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende! Und er lässt uns wirklich nicht allein. Er ist da! Auch jetzt! Er gibt uns seine Kraft zum durchhalten. Und wenn ich in meinen gerade mal 20 Jahren etwas lernen durfte, dann: dass Gott uns niemals über unsere Grenzen belastet. Auch wenn es sich oft so anfühlt. Das heißt, dass jede große Zumutung auch gleichzeitig ein großer Vertrauensbeweis ist.Er sagt heute zu ihnen und zu mir: Ich glaube an dich! Mit meiner Kraft wirst du es schaffen durchzuhalten!Also klammern wir uns an Jesus fest!!!

Und nun zum Schluss noch eine Verheißung von Jesus:

Wer überwindet (wer an Jesus fest hält), der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn (Tochter) sein. Offb 21, 7

Mittwoch, 27. Juni 2007

Anspiel zur Predigt Sendschreiben an Smyrna

Personen: 3

Material: 3 Stühle, Decke, Rucksack, Brötchen und Tüte

Drei Plätze sind frei, stehen in einer Reihe nebeneinander. R kommt rein, setzt sich auf den rechten Platz und legt eine Decke auf den Schoß. M kommt und setzt sich neben R.

M: Was machst du den schon so früh in der Gemeinde?

R: Mir ist kalt!

M: Darum kommst du schon eine Stunde vorher?

R: Ja mir wurde gestern die Heizung abgestellt. Ich konnte schon drei Monate lang keine Heizkosten mehr bezahlen. Irgendwie ist mir das auch peinlich.

M: Mach dir nichts daraus, ich lebe auch nur noch mit Kerzen zu Hause.

L kommt, setzt sich.

L: Hallo Leute (traurig)

R: Was macht deine Bewerbung?

M: Hast du die Stelle?

L: Nee, leider nicht.

R: Schade!

M: Tut mir leid.

L: Naja, also weiter einen Monat kämpfen.

Pause, alle drei schauen traurig. R kuschelt sich in die Decke. Ms Bauch knurrt.

M: Tut mir leid. (verlegen)

R: Macht nichts, mir geht es auch so.

L strahlt, schlägt die Bibel auf “Wer bittet dem wird gegeben”.

L: Macht die Augen zu und denkt an etwas z.B. Essen.

M+R schließen Augen, L holt eine Tüte aus seinem Rucksack.

L: Ta Ta!

M+R öffnen die Augen.

M: Und nun?

R: Was den jetzt?

L: Hier hat mir vorhin eine ältere Dame gegeben. (holt aus der Tüte ein Brötchen und teilt es durch drei) Alle beißen genüsslich in ein Brötchenteil.

R: Leute?!

M: Ja!

L: Was denn?

R: Ich habe mir Gedanken gemacht.

L: Worüber?

R: Über Gott.

M: Was hast du dir denn für Gedanken über Gott gemacht?

R: Irgendwie denke ich, dass er uns verlassen hat!

M: Ach! (leicht sauer)

L: Nee, bestimmt nicht!

R: Und warum geht es uns so schlecht???? Vielleicht haben wir etwas falsch gemacht!?