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Dienstag, 30. Dezember 2008

Unterwegs im InterCity

Ich bin gerade in Eisenach gewesen. Draußen ist es ziemlich kalt, der Raureif bedeckt in vielen Teilen Deutschlands Bäume und Felder. Wenigstens sieht es dadurch etwas weißer aus, mehr nach Winter.
Ich freu mich auf mein zu Hause, auf mein Zimmer und nette Menschen. Endlich wieder soviel Ruhe, dass man seine Gedanken hören kann und nicht immer innerlich den Kopf einziehen muss.

Im Moment bin ich doch etwas verwundert. Also über eine Gebeterhörung um genau zu sein.
Es ist noch nicht lange her, dass ich im Bett lag und mir wünschte, dass ich von jemanden (bestimmtes) ein Geschenk zu Weihnachten oder Geburtstag bekomme. Aber noch in diesem Moment, war mir bewusst, dass das kompletter Quatsch ist, drei Jahre Erfahrung hatten das gezeigt und ich war traurig, dass ich da immer noch nicht weiter war.
Und nur drei Tage später bekam ich eine Einladung zum Kaffee trinken.
Als ich Gott fragt, warum er das gemacht hat, hatte ich das erste mal das Gefühl ihn zu verstehen (nicht hörbar, sondern in meinem Herzen): „Weil ich dir eine Freude machen wollte!“
Er überrascht mich doch immer wieder :-)!

Ich habe mir gestern ein Notizbuch gekauft, damit ich in Gottesdiensten und ähnlichem mitschreiben kann. Es ist relative klein, dafür aber dick und hat ein Löwen auf dem Cover (Musste an Aslan dabei denken.)
Ich bin zwar nicht so der „Alles mitschreib“- Typ, aber es gibt immer wieder einprägsame Sätze, die sich lohnen aufzuschreiben. Das sind die Sätze, die mich eine Zeit lang begleiten.
So wie dieser hier: „Die Engel bedecken sich mit ihren Flügeln, damit sie nicht von Gott ablenken.“
Keine Ahnung ob das theologisch richtig ist, aber es ist mir ein Bild geworden für Demut und Gott die Ehre geben.

Zur Zeit schweben viel Dinge und Themen in meinem Kopf herum: Gott in mir, Gott in meinen Geschwistern, wie kann man mit Vollmacht Demütig bleiben. Wie begegnet man bevollmächtige Menschen... Und natürlich, die weitere Suche nach Gott.
Ich habe festgestellt, das all diese Themen für mich sehr eng beieinander liegen, also es bleibt spannend.

Sonntag, 28. Dezember 2008

Lange Wege, erste Schritte

"Gott kommt dir nur so nah, wie du es möchtest!"
Ein Satz der mich schon seit einiger Zeit verfolgt. Und je mehr ich darüber nachdenke, umso klarer wird es für mich. Ich möchte gerne Gott nah sein, aber ich will eigentlich nichts dafür tun. Am Besten wäre es doch, wenn mir Jesus einfach mal Nachts irgendwann erscheint! Dann würd ich doch der Superchrist werden. Das wäre toll und soooo einfach und ohne Arbeit.
Nein, meine nicht dass man als Mensch irgendwas tun kann, um Gott von sich aus nah zu kommen. Gott ist den ersten Schritt gegangen, gerade jetzt in der Weihnachtszeit schallt es mir aus allen Ecken entgegen.
Doch in jeder guten Beziehung müssen beide Parteien arbeiten, damit sie bestehen bleibt. Und ich habe in letzter Zeit nicht viel für die Beziehung zwischen Gott und mir getan. Ich will nicht mehr wie Hiob sagen müssen: „Ich kenne dich nur vom hören sagen her.“
Man beachte dabei, dass Hiob ein sehr frommer Mann war, der von Gott gelobt worden ist.

Ein Bekannter von mir sagte einmal, als er von Mose las: „Ich will auch ein Freund Gottes genannt werden.“ Auch er hat die Sehnsucht Gott mehr kennen zu lernen.
Wer ist eigentlich dieser Gott, denn ich seit Jahren anbete? Was denkt er, was fühlt er?
Ich habe keine Lust mehr auf 08/15 Christentum, wo man sich von Krise zu Krise hangelt und gerade so überlebt!
Nach langer Zeit des Herumjammerns will ich mich nun endlich auf dem Weg machen!
Dabei ist mir bewusst das die Suchen nach Gott nicht irgendwann beendet ist, sondern immer weiter geht!

Aber wie sieht das jetzt praktisch aus?!?!
Naja, im Moment sieht es gerade etwas Mau bei mir aus! Bin gerade über die Feiertage zu Hause.
Irgendwie ist die Stimmung nicht so gut und außerdem ist meine ganze Familie nichtchristlich. Das ist nicht immer einfach für mich.
Um genau zu sein, fällt es mir hier sehr schwer als Christ zu Leben. Mein Selbstwertgefühl ist nicht gerade das Beste und so bin ich bei Nichtchristen nicht die Person, die auf den Putz haut und Argumente ohne Ende hat. (Eigentlich ist das auch nicht unsere Aufgabe).
Es ist schon eine Überwindung für mich freundlich zu bleiben, aber Besuche in meiner Heimatgemeinde und bei christlichen Freunden bauen mich immer wieder auf!
Zwischendrin ruft auch ein Freund mich immer wieder mal an und ermutigt mich.

Ich liebe meine Mitchristen. Wirklich!! Sie tun so unendlich viel für mich.
Selbst eine Person, dich ich schon seit Jahren nerve (und ich kann sehr nervig sein), ist immer sehr gut zu mir. Sie ist ehrlich zu mir, wenn ich mal wieder übertreibe, aber sehr freundlich und ermutigend wenn ich Hilfe brauche.
Die vielen guten und tiefen Gespräche bei Unmengen von Cappuccino mit meinen Geschwistern (im Herrn) will ich auf keinen Fall mehr missen!
Sie ermutigen mich alle dran zu bleiben und nicht einfach aufzugeben!!
Im Moment heißt es wohl aushalten, bis ich von hier wegfahren kann...

Montag, 1. September 2008

Die Bahn kommt…

Neue Sachen machen mir Angst und alleine Bahn fahren war schon immer ein Horrorgedanke für mich gewesen! Riesige Anzeigetafel, unüberschaubare Fahrpläne (jedenfalls für mich) und vieeeele Menschen! Für mich war immer sicher: “Ich werde nie alleine Zug fahren!”

Tja, bis ich umgezogen bin! Da war ich nun, ca. 450 km von meiner Heimatstadt entfernt und keiner da, der mich mit dem Auto mit nehmen wollte!

Ich hatte eine leise Befürchtung. Nein, das kann nicht sein… Will Gott etwa, dass ich ganz alleine mit dem Zug fahren muss?! Ich will nicht!!! Kann denn nicht einfach ein Wunder geschehen?!

Aber nix passierte und so musste ich doch kümmern. Wie eine Fahrkarte besorgen? Da half mir jemand aus meiner WG! Doch irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl! Vier mal umsteigen, da könnte ja einiges schief gehen…

Der befürchtete Tag kam und ich stand auf dem Bahnhof. Ich konnte nur noch beten: Okey Herr, wenn du willst, dass ich Bahn fahre, dann musst du dich auch darum kümmern, dass ich gut ankomme! Ich stieg in den Zug und fuhr los. Und auch der Umstieg klappte ohne Probleme und der nächste auch. Wenn das so weiter geht, dann hätte ich ja nichts zu befürchten… Aber eine Frage blieb noch: Was mach ich, wenn mein Zug zu spät kommt und ich denn Anschluß verpasse? Denn ich hatte eine Plan und Spar- Karte und da sind mir die Züge und Zeiten genau vorgeschrieben.

Es kam, wie es kommen musste, der nächste Zug hatte Verspätung. Ganze 50 min! Ich dachte nur noch: “Herr was soll ich machen?” Weil mir nichts einfiel und auch keine Stimme aus dem Himmel kam, wollte ich einfach die nächsten 50 min warten. Gerade als ich dass Gleis verlassen wollte, kam mir ein Mädchen in meinen Alter entgegen. “Das kann doch nicht war sein, dass der Zug 50 min Verspätung hat!” sprach sie mich an. Und ich sagte: “Doch!”

Dann ging alles sehr schnell. Sie ging zum Service Point. Fragte nach einen anderen Zug, ich folgte ihr, wir rannten um den anderen Zug noch zu bekommen. Außer Puste aber rechtzeitig erreichten wir noch die Bahn.

Ich hatte Angst, denn ich hatte ja keine gültige Karte für diesen Zug! Wollte es aber gleich den Schaffner erklären und wenn nötig nachbezahlen. “Hoffentlich reicht das Geld?! Bitte lass mich kein ärger bekommen!” betete ich in Gedanken. Eine sanfte Panik ergrif mich… Endlich kam der Schaffner! Ich musste nichts bezahlen und er erklärte mir, was ich dass nächste Mal machen sollte.

Und ein paar Stunden später bin ich glücklich und um ein wenig mehr Vertrauen in meiner Heimatstadt angekommen… Gott hatte mich gut ankommen lassen!

Freitag, 15. August 2008

Mikrowellen am Montag

Die Story hatte ich schon mal auf meinen anderen Blog geschrieben, aber ich denke sie passt auch hier gut rein.

Ich fand die ganze Sache einfach lustig!

Ich mache seit einen Jahr ein Ausbildung zur Erzieherin und Gemeindediakon und wohne mit noch 5 anderen Mädels zusammen. Schon am Anfang waren wir uns einig, dass wir eine Mikrowelle brauchen. Aber keiner hatte Geld dafür und wir mussten uns erst mal wichtigere Sachen besorgen (wir sind die ersten in dieser WG und müssen deshalb bei Null anfangen).
Dieses Thema kam immer wieder auf, aber es hat außer rumjammern nichts gebracht.
An einen Tag standen wir mal wieder im Flur herum und witzelten darüber, wie toll eine Mikrowelle wäre (ich geb`s zu, zu der Zeit hatten wir noch nicht viel in der Schule zu tun). Jemand hatte eine Kiste dabei und aus irgendeine Grund meinte ich dann, eigentlich aus Spaß: “Ich glaube, dass Gott aus dieser Kiste eine Mikrowelle machen kann!” Die anderen stimmten mir mehr oder weniger zu!
Eine der Mädels holte dann einen Stift und malt auf die Kiste eine Mikrowelle und stellte sie auf den Kühlschrank, dort wo die MW stehen sollte.
Mein letzter Kommentar war: “Und Gott wird uns die Mikrowelle am Montag schicken!”
Die Woche verging und es kam der Montag! Und was war? Die Kiste stand immer noch so wie sie war. Natürlich waren wir ein bisschen enttäuscht. Aber schnell hatten wir eine Antwort parat, ich hatte ja nicht gesagt, an welchen Montag wir die Mikrowelle bekommen.

Es vergingen ein paar Wochen und ich weiß nicht wieso, aber wir haben nicht aufgehört darüber zu reden.
Ich und ein Mädel aus meiner WG waren dann weg auf Klassenfahrt. Als wir wieder nach Hause, war die erste Nachricht, die wir mitbekamen, dass wir eine Mikrowelle geschenkt bekommen werden.

Die Leute die sie vorbei brachten, hatten nicht soviel Zeit und hatten (soviel ich mitbekommen hatte) nur eine Tag dafür frei.
Es war ein Montag!